Samstag, 14. August 2010

Obsession

"Obsession" ist ein Thriller von Brian De Palma aus dem Jahr 1976. Es war der erste größere Kassenerfolg De Palmas, der bereits 1973 "Sisters" und 1974 "Phantom of the Paradise" gedreht hatte und kurze Zeit später mit "Carrie" einen großen Erfolg landete.

Die Hauptrollen spielen Cliff Robertson und Geneviève Bujold, als Ehepaar, das seinen zehnten Hochzeitstag im Kreis von Freunden feiert. Die beiden leben in New Orleans, er ist in der Immobilienszene tätig und sehr erfolgreich und wohlhabend. Spät am Abend, die Gäste sind bereits gegangen, werden Frau und Tochter entführt. Michael Courtland (Cliff Robertson) schaltet trotz der Warnungen der Entführer die Polizei ein. Statt des geforderten Lösegeldes enthält der Koffer, den er den Entführern am vereinbarten Ort hinterlässt, nur wertloses Papier. Die Entführer fliehen daraufhin, werden aber von der Polizei verfolgt. Es kommt zu einer dramatischen Verfolgungsjagd, bei der ein Tanklastzug in die Luft fliegt. Michaels Familie kommt dabei ums Leben. Da er mit seiner Schuld an den Ereignissen nicht leben kann, errichtet Michael ein Denkmal auf einem seiner Grundstücke, das der Kirche in Florenz ähnelt, in der er einst seine Frau getroffen hat.

Die Zeit vergeht, 15 Jahre später lebt Michael immer noch mit seiner Trauer um seine Familie und mit seinen Schuldgefühlen. Sein jüngerer Geschäftspartner Robert Lasalle (John Lithgow) überredet ihn zu einem Geschäftsbesuch in Florenz. Bei einem Besuch in der besagten Kirche macht Michael die Bekanntschaft mit Sandra Portinari (ebenfalls Geneviève Bujold), die seiner Frau wie aus dem Gesicht geschnitten ist. Er ist verzaubert von der jungen Frau und nimmt sie mit nach New Orleans um sie zu heiraten. Sein Umfeld reagiert befremdlich auf diese Situation. Michael blüht auf, glaubt er doch, durch Sandra seine Schuld wieder gutmachen zu können. Er verliert sich in Traumsequenzen. Und tatsächlich scheint sich die Geschichte zu wiederholen, denn Sandra wird auch entführt. Michael will das Lösegeld zahlen, wird aber von Lasalle ausgetrickst, der ihm nur einen Koffer mit Papier übergibt und ihm dafür ein wertvolles Grundstück abnimmt. Nachdem Michael den Koffer am vereinbarten Treffpunkt hinterlegt hat, erscheint Sandra und öffnet den Koffer. Als sie sieht, dass sich nur Papier darin befindet, offenbart sich dem Zuschauer, dass Sandra in Wirklichkeit Michaels Tochter Amy ist, die damals die Entführung überlebt hat. Lasalle, der auch damals für die Entführung verantwortlich war, hatte sie in dem Glauben gelassen, ihr Vater hätte nicht für sie bezahlen wollen. Der Schmerz von damals kommt wieder hoch und Amy verwandelt sich wieder in ein kleines Kind, das völlig verzweifelt ist und nach seiner Mutter ruft. Lasalle übergibt ihr einen kleinen Geldbetrag und setzt sie in ein Flugzeug nach Rom. Während des Flugs begreift Amy, was sie getan hat und versucht sich das Leben zu nehmen. Sie wird aber rechtzeitig gerettet und das Flugzeug fliegt zurück nach New Orleans. Dort wartet bereits Michael auf sie, der in letzter Sekunde endlich begreift, dass Amy seine Tochter ist.

Der ganze Film besteht aus unglaublich tollen Bildern, die zwar teilweise etwas unscharf sind, aber das ist durchaus so gewollt, um die verschiedenen Zeitebenen darzustellen. Brian De Palma hat einfach ein Auge für tolle Kameraaufnahmen und sehr beeindruckende Bilder. Allein die letzten Aufnahmen im Flughafengebäude sind sensationell.

Wie so oft bei De Palma, gibt es hier auch ein sehr interessantes Making-Of, das viel über die Dreharbeiten und die Entstehung des Filmes erzählt. So etwas lobe ich mir, da hier nicht nur die üblichen Lobhudeleien abgetan werden, sondern man wirklich etwas über den Film erfährt.

Paul Schrader, der das Drehbuch schrieb, hatte noch einen weiteren Akt geplant, der aber aus Zeitgründen unberücksichtigt blieb, weshalb er sich später von diesem Projekt distanzierte.

Dieser Film ist absolut sehenswert. Brian De Palma ist ein großartiger Regisseur, ich kann seine Filme nur empfehlen.

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