"Charlie und die Schokoladenfabrik" ist ein Film von Tim Burton aus dem Jahr 2005, nach dem gleichnamigen Roman von Roald Dahl.
Der kleine Charlie wohnt mit seinen Eltern und Großeltern in einem kleinen und windschiefen Häuschen zu Füßen der gigantischen Schokoladenfabrik von Willy Wonka. Das Bild der Fabrik im Hintergrund erinnert schon ein bisschen an das Schloss aus "Edward mit den Scherenhänden", ebenfalls von Tim Burton.
Die Familie von Charlie ist bitterarm, aber glücklich, auch wenn es meist nur Kohlsuppe gibt. Charlies Großvater hat einst in der Fabrik von Willy Wonka gearbeitet, bevor diese vor vielen Jahren geschlossen wurde, weil immer öfter die geheimen Schokoladenrezepte gestohlen wurden. Nun ist die Fabrik wieder aktiv, aber niemand sieht Arbeiter hinein- oder herausgehen. Ebenso sieht man Willy Wonka niemals.
Eines Tages ist ein Aushang zu lesen, auf dem Willy Wonka mitteilt, in seinen Schokoladentafeln weltweit fünf goldene Tickets verteilt zu haben, die jeweils einem Kind und einem Begleiter eine exklusive Führung durch die Fabrik versprechen und einem der Kinder einen besonderen Preis zukommen zu lassen. Die Jagd auf die Tickets beginnt. Neben vier ausgesprochen fürchterlichen Kindern ergattert auch Charlie durch Zufall eines dieser Tickets und besucht zusammen mit seinem Großvater die Fabrik.
Spätestens mit dem Eintritt in die ansonsten streng abgeschirmte Schokoladenfabrik eröffnet sich der Burton-Kosmos. Allein schon die schräge Sequenz mit dem Puppenkarussell, das in Flammen aufgeht, zeigt wohin der Weg führt. Von da an wird alles quietschbunt und verrückt, aber im besten Sinn. Das Innere der Fabrik ist ein Traum aus Farbe und Schokolade, wie im Märchen. Willy Wonka ist hier der Prinz, mit Prinz Eisenherz-Frisur, und regiert über seine kleinen Mitarbeiter, die Umpa-Lumpas, alle übrigens von einem Schauspieler dargestellt.
Im Laufe des Tages überkommen Wonka die Erinnerungen an seine eigene Kindheit und den Bruch mit seinem Vater, den er nie verwunden hat. Am Ende bleibt nur Charlie übrig, nachdem die anderen vier Kinder durch ihre schlechten Eigenschaften auf der Strecke geblieben sind. Willy Wonka fährt mit Charlie und dessen Großvater in einem gläsernen Fahrstuhl in Charlies Elternhaus, wo er ihm mitteilt, von nun an die Fabrik leiten zu können, aber dafür seine Familie verlassen zu müssen. Charlie möchte das aber nicht und lehnt den Vorschlag ab.
Später begleitet er Willy Wonka zu seinem Vater und die beiden versöhnen sich endlich. Am Schluss sieht man Wonka und Charlie beim Essen mit der Familie, die inzwischen mit ihrem schiefen Häuschen auf dem Fabrikgelände wohnen. Zugegeben, es ist ein bisschen kitschig, aber bei Tim Burton darf das sein. Niemand versteht es so gut wie er, schrille Satire so überzeugend und wunderbar auf die Leinwand zu bannen. Die tollen Momente alle aufzuzählen wäre Zeitverschwendung, das muss man selbst gesehen haben.
Zu den Darstellern muss man nichts weiter sagen, die sprechen für sich. Johnny Depp ist wie in allen Burton-Filmen einfach grandios.
Die FSK-Freigabe 0 ist natürlich wieder mal ein Witz, wie so oft bei der FSK. Man muss sich doch schon ernsthaft Gedanken darüber machen, wer dort die Entscheidungen trifft, aber das gehört nicht hierher. Ich persönlich halte diese Entscheidung für sehr fragwürdig.
Der Film an sich ist großartig und sehr empfehlenswert, auch wenn man keine Kinder mag.
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