Freitag, 13. August 2010

Die Zärtlichkeit der Wölfe

"Die Zärtlichkeit der Wölfe" ist ein Film aus dem Jahr 1973. Regie führte hier Ulli Lommel, das Drehbuch stammt von Kurt Raab und der Produzent war Rainer Werner Fassbinder.


Die Geschichte bezieht sich auf den Serienmörder Fritz Haarmann und verlegt die Handlung in das Ruhrgebiet im Nachkriegsdeutschland. Der Kleinkriminelle Fritz Haarmann (Kurt Raab) wird von der Polizei zu Spitzeldiensten erpresst. Er benutzt seine Stellung aber auch dazu, seine Opfer, vornehmlich junge Männer, anzulocken. Er hält nach ihnen Ausschau und wird immer öfter auch fündig. Er nimmt sie mit zu sich nach Hause, bewirtet sie, bietet ihnen Hilfe an und tötet sie anschließend mit einem Biss in den Hals. Die Leichen zerlegt er und verkauft das Fleisch an Gaststätten. Erst nach und nach kommt ihm die Polizei auf die Spur und setzt einen Lockvogel auf ihn an. In die Falle getappt, gesteht er schließlich die Morde an bis zu vierzig Opfern.

Der wunderbare Kurt Raab spielt dieses Monster mit einem sehnsuchtsvollen Blick auf seine jungen und schönen Opfer. Sein Aussehen erinnert stark an Nosferatu und er ist eine verzweifelte und leidende Kreatur. Kurt Raab verleiht dieser Figur gleichzeitig etwas Teuflisches und auch Bemitleidenswertes. Selbstverständlich soll hier nichts schön geredet werden und die Taten des wahren Fritz Haarmann sollen nicht beschönigt werden. Aber das ist ein Film, der sich nur dieser Geschichte bedient und einen anderen Verlauf wählt und das ist durchaus berechtigt.

Die übrigen Darsteller entstammen allesamt der großen Fassbinder-Familie, wie z. B. Margit Carstensen, Brigitte Mira, Ingrid Caven, Hans Hirschmüller, Peter Chatel, Irm Hermann, Rosel Zech und viele andere.

Das ist ein fantastischer kleiner Film, von dem ich vorher noch nie etwas gehört habe. Die Besetzung ist exzellent und die Umsetzung ist es ebenfalls. Die Nähe zu Fassbinder lässt sich nicht leugnen, der Film könnte so auch von ihm stammen. Wer Fassbinders Filme mag, der wird auch diesen mögen, ich finde ihn großartig gemacht. Allein schon die Darstellung von Kurt Raab, der diesen Film dominiert, ist bewundernswert.

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