"Simons Geheimnis" ist ein Film von Atom Egoyan (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 2008.
Simon ist ein stiller und in sich gekehrter Junge, dessen Eltern vor vielen Jahren bei einem Verkehrsunfall ums Leben kamen. Seitdem lebt er bei Tom, dem Bruder seiner verstorbenen Mutter. Seine Freizeit verbringt er wie viele andere Jugendliche im Internet, in Chatrooms oder beim Filmen mit seinem Handy. Seine Französischlehrerin Sabine gibt der Klasse einen Zeitungsartikel zur Übersetzung auf. Darin geht es um eine schwangere junge Frau, die von ihrem Verlobten in ein Flugzeug nach Israel gesetzt werden sollte. In ihrem Handgepäck war eine Bombe versteckt, nur wusste die junge Frau das nicht. Das Sicherheitspersonal hat die Bombe jedoch entdeckt und das Attentat verhindert, andernfalls wären rund 400 Menschen in den Tod gerissen worden. Simon schreibt die Geschichte um und gibt vor, er selbst wäre das damals noch ungeborene Kind und bei dem Paar würde es sich um seine Eltern handeln. Seine Lehrerin ermuntert ihn, bei seiner Fassung zu bleiben und die Geschichte in der Theatergruppe vorzulesen.
Simon tut aber noch mehr als das, er veröffentlicht diese Fassung im Internet und setzt damit endlose Diskussionen in diversen Foren in Gang. Die Angelegenheit verselbständigt sich zusehends. Eigentlich ist Simon aber auf der Suche nach der Wahrheit über seine wirklichen Eltern, da er noch sehr klein war, als diese starben. Sein Großvater erzählt ihm, dass sein Vater das Auto mit Absicht in einen entgegenkommenden Truck gelenkt habe.
Nachdem die Geschichte über Simons angebliche Eltern publik wurde, verliert Sabine ihren Job, weil sie den Jungen darin bestärkt hatte, an seiner Fassung weiterzuarbeiten. Sabine versucht daraufhin Kontakt zu Tom aufzunehmen, um ihm so einiges zu erklären. Tom reagiert zunächst ruppig, aber nach und nach taut er etwas auf und lässt sich auf Sabines Erzählungen ein. Dabei kommen so einige Familiengeheimnisse ans Licht.
Es ist etwas schwierig, die Handlung des Films zusammenzufassen, der Stoff ist zu komplex, aber spannend erzählt und gut gefilmt. Es geht um den Umgang mit den modernen Medien, um die Probleme der verschiedenen Religionen untereinander und auch um die Kommunikation der Menschen miteinander, sei es nun innerhalb der Familie oder auch außerhalb. Das ist keine leichte Kost und wird bestimmt nicht jedem gefallen, aber sehens- und lohnenswert ist der Film auf jeden Fall. Von mir gibt es jedenfalls eine klare Empfehlung.
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