Freitag, 13. August 2010

The Hurt Locker

"The Hurt Locker" ist ein Film von Kathryn Bigelow aus dem Jahr 2008 und handelt von einer amerikanischen Elite-Einheit im Irak, die darauf spezialisiert ist Bomben zu entschärfen. Das Drehbuch stammt von dem Journalisten Mark Boal. Der Film erhielt in diesem Jahr insgesamt sechs Oscars, darunter die Preise für den besten Film, die beste Regie und das beste Drehbuch.


"Der Rausch des Kampfes wird oft zu einer mächtigen und tödlichen Sucht. Denn Krieg ist eine Droge." Mit diesen Worten des Kriegsjournalisten Chris Hedges beginnt der Film.

Wir sehen die Soldaten der Kompanie Bravo bei ihrer Arbeit im Irak des Jahres 2004. Die Bombentechniker sind ständig im Einsatz, überall lauern Gefahren durch selbstgebastelte Bomben der Aufständischen und durch Scharfschützen. Bei den Begegnungen mit der Bevölkerung kann niemals wirklich zwischen Freund und Feind unterschieden werden. Die Anspannung ist dementsprechend groß. Der neue Vorgesetzte der Truppe, Sergeant William James (sehr gut gespielt von Jeremy Renner) ist ein eher unkonventioneller Typ und setzt sich auch gern der Gefahr aus. Das wird von den anderen Soldaten eher misstrauisch beobachtet.

Das ist keinesfalls ein plumper Actionfilm, sondern ein durchaus eher anspruchsvoller Film mit fast dokumentarischem Charakter. Es ist auch kein Helden-Epos, die Arbeit der Soldaten wird hier nicht glorifiziert, und trotzdem gibt es genug nervenzerfetzende Szenen, bei denen man den Blick nicht abwenden kann.

Kathryn Bigelow ergreift hier keine Partei, sondern zeigt das Leben der Soldaten vor Ort, ohne es zu beschönigen und zu idealisieren. Sie halten tagsüber zusammen und lassen nachts ihren Frust raus in einfachen Faustkämpfen. Der Krieg im Irak und die Bedingungen dort bestimmt ihr Leben, auch als sie längst wieder zu Hause sind. Am Beispiel des Sergeants James wird das deutlich gezeigt. Im Kriegseinsatz, bei seiner täglichen Arbeit als Bombentechniker kann ihn nichts aus der Ruhe bringen. Wieder zu Hause will seine Ex-Frau nichts von den Begebenheiten im Irak hören und er selbst muss beim Einkaufen im Supermarkt vor dem Regal mit den Frühstücksflocken kapitulieren.

Insgesamt ein toller und bemerkenswerter Film, dem ich sämtliche Preise von Herzen gönne und dem ich spätestens jetzt auf DVD viele Zuschauer wünsche. Sehr empfehlenswert.

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