Freitag, 13. August 2010

Inglourious Basterds

"Inglourious Basterds" ist ein Film von Quentin Tarantino, natürlich wie immer Regie und Drehbuch, aus dem Jahr 2009.

Das ist alles hinlänglich bekannt und es ist schon so viel über diesen Film geschrieben worden. Das Lager teilt sich mal wieder auf in diejenigen, die mit Tarantino nichts anfangen können, ihm immer noch Gewaltverherrlichung und ähnlichen Unsinn vorwerfen. Die anderen, die Tarantino und seine Filme lieben, werden auch an diesem wieder ihre wahre Freude haben, ich zähle mich selbst dazu.

Quentin Tarantino ist nach wie vor das große Kind, das mit unbändiger Freude an seine Werke geht, was man seinen Filmen in jeder Sekunde ansieht. Es stimmt jedes kleine Detail, die Filmmusik ist ihm immer sehr wichtig und die Dialoge sind exzellent und manchmal auch schön absurd. Und nun erlaubt er sich mit leichter Hand, die Geschichte der Zweiten Weltkriegs einfach umzuschreiben, das hat doch was. Auch wenn einige Leute hier empört aufschreien, das ist ein Film und Film darf das. Ich habe mich zweieinhalb Stunden köstlich amüsiert und gut unterhalten gefühlt. Tarantino hat seinen Film vollgepackt mit schrägen und klugen Einfällen, er lässt sich Zeit beim Erzählen und richtet über keine seiner Figuren.

Die Schauspieler sind, mit kleinen Ausnahmen, sehr gut besetzt. Brad Pitt, von dem ja immer behauptet wird die Hauptrolle zu spielen (sie ist es definitiv nicht), spielt seinen Lt. Aldo Raine so ein bisschen als Depp, aber sehr sehenswert. Sehr sehenswert ist auch noch Michael Fassbender. Von den deutschen Schauspielern überzeugen auch noch in den kleinsten Rollen vor allem August Diehl, Martin Wuttke, Sylvester Groth und Christian Berkel. Weniger überzeugend fand ich persönlich Daniel Brühl, den ich immer für ziemlich überschätzt halte. Zu Til Schweiger und Diane Kruger muss ich nichts weiter sagen, nicht vorhandenes schauspielerisches Talent muss nicht noch extra erwähnt werden. Glücklicherweise gibt es aber noch Mélanie Laurent als Shosanna Dreyfus, die ihre Rolle perfekt spielt und fehlendes Talent anderer Darsteller vergessen lässt.

Ja und dann gibt es noch Christoph Waltz als Oberst Landa und hier müsste erst einmal ein Tusch kommen! Er beherrscht diesen Film (und er spielt die eigentliche Hauptrolle) mit seiner ganz eigenen Ausstrahlung. Das personifizierte Böse mit guten Manieren und umfassenden Fremdsprachkenntnissen. Ich empfehle dringend, den Film im Original anzuschauen, um mitzuerleben wie dieser Oberst Landa ganz locker viersprachig durch den Film parliert. Ganz großes Kino und ein überwältigender Christoph Waltz, der für diese Darstellung jeden Preis verdient hat.

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