"Sitcom" ist der erste Spielfilm von Francois Ozon (Regie und Drehbuch) und stammt aus dem Jahr 1998.
Ozon widmet sich hier, wie auch in späteren Filmen immer mal wieder, dem Thema Familie, allerdings ist diese in "Sitcom" schon sehr skurril. Er seziert hier eine ach so liebe großbürgerliche Familie auf sehr humorvolle Art und Weise, zugleich wunderbar und schrill.
Der Vater (Francois Marthouret) bringt eine Laborratte mit nach Hause und plötzlich ist nichts mehr wie zuvor. Der Sohn (Adrien de Van) outet sich als schwul und hält fortan in seinem Zimmer Gruppensitzungen ab. Die Tochter (Marina de Van) springt aus dem Fenster und sitzt von da an im Rollstuhl, von wo aus sie ihren Freund (Stéphane Rideau) zu sadomasochistischen Praktiken zwingt. Dann gibt es da noch das Hausmädchen (Lucia Sanchez) und ihren Mann (Jules-Emmanuel Eyoum Deido), die sich beide auf sehr spezielle Weise ins Familienleben integrieren. Die Mutter (Évelyne Dandry) versucht auf sehr eigene Art, den Sohn von seiner Homosexualität zu "heilen", das ist sehr spaßig anzuschauen. Einzig der Vater bleibt von dem ganzen Treiben seltsam unberührt. Er träumt sogar davon, seine Familie zu erschießen. Die Mutter und die Kinder begeben sich schließlich in Therapie.
Am Ende lautet die Lösung: Die Ratte muss weg. Nachdem das erledigt ist (unbedingt ansehen), kommt die Familie zur Ruhe und es ergeben sich ganz neue Konstellationen und keiner wundert sich...
Das ist ein toller und sehr sehenswerter Film voll von schwarzem Humor für Leute, die sich auf absurde Geschichten einlassen können und daran ihren Spaß haben. Ich liebe ihn und die Filme von Francois Ozon überhaupt. Sehr empfehlenswert.
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