Donnerstag, 12. August 2010

Chéri

"Chéri" ist ein Film von Stephen Frears aus dem Jahr 2009. Das Drehbuch schrieb Christopher Hampton, basierend auf den beiden Romanen "Chéri" und "Chéris Ende" von Colette.

Paris, zur Zeit der "Belle Époque", die Edelkurtisane Léa (Michelle Pfeiffer), nicht mehr ganz jung, will sich aus dem Geschäft zurückziehen. Im Laufe der Jahre ist sie zu einigem Reichtum gekommen und kann ihr Leben ganz unbeschwert genießen. Ihre gleichsam geliebte und gehasste Freundin Madame Peloux (Kathy Bates), ehemals im gleichen Gewerbe tätig, bittet Léa eines Tages darum, sich um ihren Sohn zu kümmern. Der neunzehnjährige Chéri ist bereits vom Leben gelangweilt und erschöpft, also soll Léa ihn auf das wahre Leben und die Liebe vorbereiten. Léa nimmt sich des hübschen Jungen an und aus einer kurzen Begegnung soll eine sechs Jahre dauernde Beziehung werden.

Madame Peloux hat jedoch Pläne mit Chéri und arrangiert eine Hochzeit mit der jungen Tochter einer anderen Kurtisane. Chéri und Léa trennen sich, aber sie trauern beide ihrer Beziehung nach. Als Chéri in die Flitterwochen fährt, begibt sich Léa auf eine spontane Reise nach Biarritz, wo sie ein kurzes Verhältnis mit einem jungen Mann hat. Chéri und Léa können sich nicht vergessen, aber es gibt auch keine Zukunft für sie. Nach einem erneuten Zusammentreffen trennen sich ihre Wege für immer.

Stephen Frears hat wunderbare Filme gemacht (unter anderem "Mein wunderbarer Waschsalon" oder "Grifters"), daran besteht kein Zweifel. Bereits 1988 hat er zusammen mit Michelle Pfeiffer den großartigen Film "Gefährliche Liebschaften" gedreht. "Chéri" aber ist allenfalls schön anzuschauen, er ist wunderbar ausgestattet, es gibt tolle Kostüme, schöne Gärten, ansprechendes Ambiente, alles sehr nett, aber insgesamt doch zu wenig, um als Film überzeugen zu können. Hier ist im Grunde alles zu Tode dekoriert, aber es berührt nicht. Kurz gesagt, der Film ist schön, aber seelenlos.

Rupert Friend ist einfach zu langweilig und uninteressant, Kathy Bates ist zwar gewohnt gut, aber in ihre Kostüme wurde sie anscheinend hineingepresst. Bewegen kann sie sich jedenfalls kaum.

Michelle Pfeiffer, die ich immer wegen ihrer Schönheit und Anmut bewundert habe, ist leider Dank ihrer noch "verbliebenen" Mimik nur noch grotesk. Sie spielt fast den ganzen Film über so stocksteif, das ist nicht zum Aushalten. Zudem starrt man die ganze Zeit nur auf die operierte Nase und die gespritzten Lippen, die sie aussehen lassen wie ein Zombie. Da sie anscheinend von Dr. Frankenstein persönlich operiert wurde, sieht sie heute älter aus, als sie eigentlich ist. Warum können Schauspielerinnen nicht in Würde altern, sondern unternehmen immer verzweifeltere Versuche auf Ewig jung zu bleiben. Das Ergebnis ist doch immer wieder ernüchternd. Zum Zeitpunkt der Dreharbeiten war Michelle Pfeiffer übrigens gerade mal 51 Jahre alt.

Schade, so leid es mir tut, aber für diesen Film kann ich keine Empfehlung aussprechen. Ich selbst habe mich auch nur durchgequält.

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