"Landhaus der toten Seelen" - "Burnt Offerings" ist ein Horrorfilm von Dan Curtis (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1976.
Horrorfilme gehören eigentlich eher nicht zu meinen Lieblingen, aber das "Landhaus" ist da eine absolute Ausnahme. Diesen Film vergisst man niemals wieder, er brennt sich im Gedächtnis förmlich ein. Angenehmerweise fließt hier auch fast kein Blut, denn der eigentliche Horror entsteht lediglich im Kopf des Zuschauers.
Das Ehepaar Ben und Marian (Oliver Reed und Karen Black) zieht für den Sommer zusammen mit ihrem Sohn David und Bens Tante Elizabeth (Bette Davis) in ein imposantes Herrenhaus, das ihnen von den Geschwistern Arnold und Roz Allardyce (Burgess Meredith und Eileen Heckart) zu einem Spottpreis zur Verfügung gestellt wird. Sie müssten sich lediglich um die alte Mutter der Geschwister kümmern, die in einer Mansarde unter dem Dach wohnt und mit Essen versorgt werden muss. Viel mehr sei nicht zu tun, denn "Das Haus sorgt für sich selbst", so die Aussage von Roz Allardyce.
Die Familie zieht in das Haus ein und Marian ist sofort davon angetan und fängt an zu putzen und polieren, als gäbe es kein Morgen. Ihrer Familie teilt sie mit, nur sie allein würde sich um die alte Mrs. Allardyce kümmern, niemand sonst hätte Zutritt zu deren Räumen. Mrs. Allardyce selbst ist nie zu sehen, Marian stellt das Tablett mit dem Essen immer im Zimmer vor dem Schlafzimmer der alten Dame ab und räumt es dann später wieder weg. Marian hält sich oft im Zimmer oben auf und betrachtet die vielen Fotos, die dort aufgestellt sind und die alle Personen mit merkwürdigen Gesichtsausdrücken zeigen. Zudem ist sie ganz angetan von einer alten Spieluhr und scheint die Welt um sich herum zu vergessen.
In der Zwischenzeit kümmern sich Ben und David um den Swimmingpool und den Garten, doch so langsam häufen sich merkwürdige Begebenheiten. Ben wird von Alpträumen geplagt, die mit der Beerdigung seiner Mutter zu tun haben, als er selbst noch ein kleiner Junge war. In diesen Träumen erscheint immer öfter ein unheimlich aussehender Leichenwagenchauffeur (Anthony James), mit einem diabolischen Grinsen auf dem Gesicht. Tante Elizabeth wird auf unerklärliche Weise immer schwächer und stirbt schließlich, was Marian aber nicht weiter zu beschäftigen scheint. Das ganze Anwesen hat sich im Laufe der Zeit verändert, das Haus strahlt in neuem Glanz, der Garten ist sauber und gepflegt, im Wintergarten blüht alles wieder, was noch kurz zuvor vertrocknet war. Das Haus erneuert sich scheinbar selbst. Ben macht sich Sorgen um Marian, die völlig besessen von dem Haus ist und ihre Familie dabei fast vergisst. Er will mit David abreisen, aber er schafft es nicht vom Grundstück zu kommen.
Nachdem David bei einem "Badeunfall" fast ums Leben gekommen wäre, erklärt sich auch Marian bereit, das Haus zu verlassen. Als die Familie bereits im Auto sitzt und abfahren will, geht Marian noch einmal ins Haus zurück, um sich von Mrs. Allardyce zu verabschieden... Den Rest erzähle ich nicht, das muss man einfach gesehen haben, ein tolles Finale.
Dieser Film ist einfach unglaublich gut gemacht und besetzt, anders kann ich das nicht sagen. Oliver Reed und Bette Davis sind hervorragend in ihren Rollen, aber Karen Black ist absolut hinreißend als Marian, die immer mehr in den Bann des Hauses gerät, sich altmodisch kleidet und graues Haar bekommt. Leider kenne ich die Originalfassung nicht, aber die deutschen Synchronstimmen sind zum Teil extrem nervig, besonders die von Ben und David, das hätte besser sein müssen. Alles in allem ist und bleibt das aber ein grandioser Film, den ich nur sehr empfehlen kann. Leider ist er hierzulande noch nicht auf DVD erschienen, das wird aber höchste Zeit.
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