"Lilies" ist ein kanadischer Spielfilm aus dem Jahr 1996. Regie führte John Greyson, das Drehbuch stammt von Michel Marc Bouchard, nach seinem eigenen Bühnenstück.
Bischof Bilodeau kommt 1952 in ein Gefängnis in Québec, um einem Gefangenen die Beichte abzunehmen. Dieser Gefangene ist Simon, den Bilodeau von früher kennt. Vierzig Jahre zuvor war er heimlich in ihn verliebt, aber Simon liebte seinen Freund Vallier.
Simon hat die Wärter bestochen und hält den Bischof in der Gefängniskapelle gefangen, um ihm ein Theaterstück zu zeigen, das die damaligen Begebenheiten wiedergibt. Simon und Vallier waren ineinander verliebt, dürften das aber nicht sein. Simon wurde von seinem Vater brutal verprügelt und war kurz davor, mit einer Frau nach Paris zu reisen, als er sich dann doch für seine Liebe zu Vallier entschieden hat. Der eifersüchtige Bilodeau überraschte die beiden in ihrem Versteck und legte Feuer. Von Schuldgefühlen übermannt, rettete er schließlich Simon und überließ Vallier den Flammen. Simon wurde des Mordes an Vallier angeklagt und ins Gefängnis gesteckt. Nun, vierzig Jahre später bringt er Bilodeau endlich dazu, die Wahrheit zu sagen, küsst ihn zum Abschied, überlässt ihm ein Messer, bevor er die Kapelle verlässt. Das Ende ist offen.
Der Film ist theaterhaft inszeniert, man merkt ihm das Bühnenstück an, das stört aber überhaupt nicht. Er spielt in verschiedenen Zeitebenen und das ist gut gelungen. Wer mit solchen Aufführungen Schwierigkeiten hat, dem wird der Film sicher nicht gefallen. Ich fand ihn sehr gut gemacht, auch wenn man sich ein bisschen darauf einlassen muss. Sämtliche Rollen, auch die der Frauen, werden hier von Männern gespielt, aber das ist ebenfalls sehr gut gelöst. Insgesamt gesehen, kein leichtes Stück, aber sehenswert.
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