"Warnung vor einer heiligen Nutte" ist ein Film von Rainer Werner Fassbinder (Regie und Drehbuch) aus dem Jahr 1971. Der Film beruht auf Fassbinders eigenen Erfahrungen von den Dreharbeiten zu seinem Film "Whity", die 1970 in Spanien stattfanden.
Die Handlung spielt in einer Villa am Meer in Spanien. Ein Filmteam wartet dort auf den Regisseur Jeff (Lou Castel) und den Hauptdarsteller Eddie Constantine. Da es Schwierigkeiten mit der Finanzierung des Films gibt, fehlen außerdem noch die nötigen Filmmaterialien. Das gesamte Team langweilt sich, es werden fiese Machtspielchen gespielt und die Nerven liegen blank durch das ewige Warten. Es herrscht ein regelrechter Psychoterror unter den Anwesenden, es gibt wechselnde Liebschaften und Eifersüchteleien. Dazu wird Cuba-Libre bis zum Abwinken getrunken.
Als schließlich der Regisseur eintrifft, gehen die gegenseitigen Beleidigungen und Beschimpfungen munter weiter. Jeff versucht, Ordnung zu schaffen, brüllt aber immer nur alle Mitarbeiter an. Das Chaos regiert. Scheinbar besteht das ganze Filmteam aus lauter verkrachten Existenzen. Und letztlich wird es noch ziemlich lange dauern, bis die erste Szene gedreht werden kann.
Zugegeben, der Film ist etwas sperrig und zäh, hat kaum Handlung, ist voll von absurden Szenen und wirren Gesprächen. Wenn man sich darauf einlässt, dann ist er aber durchaus auch unterhaltsam und aufschlussreich. Die Truppe um Rainer Werner Fassbinder, der hier selbst den Produktionsleiter spielt, ist gewohnt gut besetzt mit den üblichen Schauspielern, wie z. B. Hanna Schygulla, Ulli Lommel, Kurt Raab, Marquard Bohm und vielen anderen. Kameramann war hier Michael Ballhaus, dem wieder fantastische Aufnahmen gelungen sind.
Es ist insgesamt ein sehr ehrlicher Film, weil wohl tatsächlich vieles der Wahrheit entspricht. Empfehlen kann ich ihn schon, wenn auch unter Vorbehalt. Einziger echter Kritikpunkt von mir ist die Synchronstimme von Lou Castel, die einfach völlig unpassend ist.
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