"Eine Affäre in Paris" ist ein Film von James Ivory aus dem Jahr 2003.
Die junge Amerikanerin Isabel (Kate Hudson) kommt nach Paris, um ihre dort lebende schwangere Schwester, die Dichterin Roxy (Naomi Watts) zu besuchen. Just bei ihrer Ankunft verlässt Roxys Ehemann, der Maler Charles-Henri (Melvil Poupaud) seine Frau und seine kleine Tochter. Isabel beschließt daraufhin, einige Zeit in Paris zu bleiben. Sie findet einen Job bei der Schriftstellerin Olivia (Glenn Close) und beginnt ein lockeres Verhältnis mit dem jungen Yves (Romain Duris). Charles-Henri glaubt in der noch verheirateten Russin Magda seine große Liebe gefunden zu haben. Ihr amerikanischer Ehemann (Matthew Modine) sieht das allerdings ganz anders.
Obwohl Roxy einer Scheidung nicht zustimmen will, geht es nun darum, die Besitztümer aufzuteilen. Roxy hatte einst ein Gemälde, das ihrer Familie gehört, mit in die Ehe gebracht. Plötzlich wird festgestellt, dass dieses Gemälde eventuell sehr wertvoll sein könnte und die Familie von Charles-Henri will unbedingt einen Anteil daran haben. Isabel wird in dieser Zeit die Geliebte von Edgar, dem Bruder von Charles-Henris Mutter. Dieser schenkt Isabel eine sündhaft teure Handtasche von Hermès, wie er es bei allen seinen Geliebten tut. Die rote Kelly-Bag ist wie ein Erkennungszeichen für alle Beteiligten, aber die naive Isabel trägt sie stolz überall mit sich herum.
Als Roxy einen Selbstmordversuch unternimmt, sie wird natürlich gerettet, kommt ihre Familie aus Amerika nach Paris geflogen. Zwischen den beiden Familien geht die Schlacht um das Gemälde weiter, findet aber ein abruptes Ende, als Charles-Henri und Magda von Magdas verrücktem Ehemann getötet werden.
Zum Schluß wird das Gemälde teuer verkauft, Roxy hat ihr Kind bekommen und auch einen neuen Mann, ihren Anwalt (Jean-Marc Barr), Isabel ist mit Yves zusammen und alle sind glücklich und zufrieden. Nur ich nicht...
Als ich mir den Film ausgeliehen habe, wusste ich tatsächlich nicht, dass James Ivory hier der Regisseur war. Ehrlich gesagt, so einen grottenschlechten Film hätte ich von ihm niemals erwartet. Die ganze Geschichte lässt einen erstaunlich kalt, trotz der illustren Schauspielerriege, die aber eine schwache und zerfaserte Story auch nicht retten kann. Was will dieser Film eigentlich erzählen? Soll das ein Drama oder eine Komödie sein? Zugegeben, er ist teilweise hübsch anzuschauen, aber insgesamt völlig belanglos. Es gibt tolles Essen in tollen Restaurants, aber sonst ist es unendlich langweilig und öde. Zu viele verschiedene Handlungen nebeneinander, die alle keinen Sinn ergeben.
Die rote Kelly-Bag wird als Running Gag genutzt, der sich aber irgendwann tot läuft. Die Russin Magda agiert so durchgeknallt, als würde sie unter Strom stehen und ist insgesamt so daneben geraten, dass sie komplett unsympathisch bleibt. Das "Drama" auf dem Eiffelturm ist völlig überflüssig und unwichtig. Die Nebenrollen sind zwar mit großartigen Schauspielern besetzt, unter anderem Leslie Caron, Stockard Channing und Stephen Fry, aber sie werden allesamt verschenkt in diesem Durcheinander.
Kate Hudson und Naomi Watts sind eine herbe Enttäuschung. Ihre naiv-doofe Einstellung, immer alle Probleme einfach wegzulächeln, nervt gewaltig und nach knapp zwei Stunden Laufzeit war ich froh, dass der Film endlich zu Ende war. Also von mir definitiv keine Empfehlung.
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