Freitag, 13. August 2010

Affären à la carte

"Affären à la carte" ist ein Film der französischen Regisseurin Danièle Thompson, die hier auch gemeinsam mit ihrem Sohn Christopher das Drehbuch verfasst hat, aus dem Jahr 2009. Der Originaltitel lautet übrigens "Le code a changé" und wäre viel passender gewesen, was man nach dem Anschauen des Films schnell feststellt.


Es geht um ein Essen zum Sommeranfang am 21. Juni im Kreis von langjährigen Freunden und zukünftigen Arbeitskollegen. Eine bunte Mischung, man merkt jedoch schnell, dass die Gruppe nicht so ganz harmonisch ist. Alle plappern wild durcheinander und man wird als Zuschauer förmlich erschlagen von Wortfetzen und zusammenhanglosen Geschichten.

Ein Jahr später soll dieser Abend wiederholt werden, aber ein paar Dinge haben sich verändert. Wir erleben einen plötzlichen Zeitsprung, die Frauen habe alle entweder kürzere oder längere Haare, ein wirklich raffinierter Einfall, warum geht so etwas nicht auch bei den Männern? Wieder ein paar Erzählungsfetzen, der Abend steht erst noch bevor, dann sind wir ebenso unvermittelt wieder beim ursprünglichen Essen, ein Jahr zuvor. Wirklich schlau daraus wird man hier nicht, es fehlen auch einfach ein paar Sympathieträger, an die man sich halten könnte.

Jeder der Beteiligten hat so seine "Probleme", wenn man es denn so nennen möchte, also alles auf ziemlich hohem Niveau. Affären, Scheidungen, Schwangerschaften, Krankheiten, Eifersüchteleien, wer betrügt wen und warum, puh, wirklich nahe geht das alles nicht. Diese sogenannte Gesellschaftskomödie will zuviel auf einmal sein, herausgekommen ist ein Film, den man sofort wieder vergisst.

Die Schauspieler sind sehr sehenswert, allen voran Karin Viard, Dany Boon, Patrick Bruel und Emmanuelle Seigner. In einer der besten Szenen des Films tanzen Pierre Arditi und Patrick Chesnais zusammen Rock 'n' Roll, das entschädigt für vieles. Insgesamt jedoch hat mich der Film nicht überzeugt.

Das Rezept für den polnischen Fleisch- und Krauteintopf Bigos, der beim Essen serviert wird, stammt übrigens von Roman Polanski.

Keine Kommentare: