Donnerstag, 12. August 2010

Indian Summer


"Indian Summer" ist ein Film von Nancy Meckler aus dem Jahr 1996. Das Drehbuch stammt von Martin Sherman. Der Film lief Ende der Neunziger Jahre kurze Zeit unter dem Titel "Alive & Kicking" in einigen deutschen Kinos.

Die Handlung spielt in London im Jahr 1995. Der junge Tonio (Jason Flemyng) ist Tänzer in Lunas Tanzkompanie. Er ist HIV-positiv, sein Partner Drew ist vor einem Jahr gestorben und sein bester Freund Ramon liegt gerade im Sterben. Tonio lehnt eine Behandlung seiner Krankheit ab, das Tanzen ist ihm wichtiger als alles andere. Da Luna an Alzheimer erkrankt ist und die Truppe sich bald auflösen wird, soll noch einmal das Erfolgsstück "Indian Summer" aufgeführt werden. Tonio soll eine der beiden Hauptrollen tanzen, die Rolle, die vor Jahren sein bester Freund Ramon getanzt hat, der inzwischen verstorben ist.

Eines Abends lernt er in einer Bar Jack (Antony Sher) kennen, einen ruhigen knuddeligen Mann mit Bart und leichtem Übergewicht, älter als Tonio, und die beiden flirten miteinander, obwohl sie doch scheinbar so verschieden sind. Sie landen in Jacks Wohnung und wissen nicht so recht, was sie eigentlich voneinander wollen, aber nach einer ziemlichen Rangelei mit Vanille-, Schoko- und Erdbeereis ergibt sich alles von allein.

Die beiden kommen nicht mehr voneinander los, verbringen sogar einen Urlaub in Griechenland zusammen, und bald kann der eine nicht mehr ohne den anderen sein, auch wenn es immer wieder Konflikte zwischen ihnen gibt. Jack arbeitet als Therapeut in einer Beratungsstelle für Aids-Kranke und hat mit bürokratischen Zwängen und Einsparungen zu kämpfen, während Tonio nur über seine Rolle und das Tanzen spricht. Kurz vor der Premiere des neuen Stückes befällt ihn eine Lähmung und so läuft die Vorstellung dank der Mitarbeit der anderen Tänzer etwas anders ab, als ursprünglich geplant.

Ich gebe es zu, der Film ist mitunter hart an der Grenze zum Kitsch, hat aber auch viele wundervolle und komische Momente. Neben der schon erwähnten Eiskrem-Schlacht gibt es auch noch eine wunderbare Szene, in der Tonio mit seiner besten und lesbischen Freundin Sex haben will und beide an diversen Schwierigkeiten scheitern, herrlich. Die Botschaft des Films lautet natürlich, dass Liebe das Wichtigste im Leben ist, als hätte man das nicht schon tausend Mal gehört, schnarch...

Alles in allem ist das aber trotzdem ein schöner Film, manchmal etwas überdreht und aufdringlich, aber immer noch schön anzuschauen. Mir hat er gut gefallen.

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