"La Sirène rouge" oder auch "Red Siren" ist ein französischer Film von Olivier Megaton aus dem Jahr 2002. Der Film gehört definitiv in die Sammlung "Filme, die die Welt nicht braucht" und da in die Abteilung "Besonders grottig". Aber genug der Freundlichkeiten, befassen wir uns näher mit diesem speziellen Werk.
Die zwölfjährige Alice (Alexandra Negrao) taucht in einem Pariser Polizeirevier auf und erzählt der dortigen Polizistin Anita (Asia Argento), dass ihre Mutter Eva (Frances Barber) das osteuropäische Kindermädchen brutal ermordet hat. Als Beweis legt sie eine Disc vor, auf der der Mord aufgezeichnet ist. Anita sieht sich die Aufnahme an und glaubt dem Mädchen, ganz im Gegensatz zu ihrem Chef, der das ganze für ein Hirngespinst hält und das Mädchen zum Psychiater schicken will. Die Mutter selbst (eine ganz böse Frau) erscheint auf dem Revier und will ihre Tochter abholen, doch diese kann entkommen und entgeht auch den bösen Männern, die vor der Tür auf sie lauern. Nach einer wilden Verfolgungsjagd versteckt sich Alice zufällig im Auto von Hugo (Jean-Marc Barr), einem Söldner mit Identitätskrise, der passenderweise bis an die Zähne bewaffnet ist, bei einem Einsatz dummerweise einen kleinen Jungen getötet hat und nun entsprechende Schuldgefühle hat, weshalb er Alice schnell ins Herz schließt und ihr helfen will. Warum sein Auto nicht abgeschlossen war, fragen wir uns an dieser Stelle aber nicht. Das passte halt gerade so gut in die Geschichte.
Alice erzählt Hugo also von ihren Problemen mit ihrer Mutter und deren Häschern. Ohne mit der Wimper zu zucken erklärt sich Hugo bereit, Alice nach Portugal zu fahren, wo ihr Vater lebt, der seit drei Jahren als tot gilt, von dem sie aber "geheime Postkarten" bekommen hat, die aber keiner lesen darf, ist soweit klar, oder? (Ein gesungenes Telegramm wäre ja fast noch schöner gewesen, aber ich schweife ab.) In Portugal angekommen landen die beiden in einem kleinen Nest, wo Hugo leider einen Killer erschießen muss, während Alice eine geheime Botschaft ihres Vaters auf einem Zettel findet. Mit frischen Waffen ausgestattet mieten sich Hugo und Alice in einem kleinen Hotel ein, in dem rein zufällig auch Anita später eintrifft, die von ihrem Chef ebenfalls nach Portugal geschickt wurde, als dieser endlich begriffen hat, dass die liebe Mutter gar keine liebe Mutter ist, sondern eine reiche Unternehmerin, die auch kräftig im Waffenhandel mitmischt. Die böse Eva setzt alles daran, ihre kleine Tochter zurück zu bekommen (warum eigentlich) und schickt ein ganzes Killerkommando hinterher. In dem Hotel kommt es dann zu einem dramatischen Gemetzel, das man bisher nur aus "Léon - Der Profi" kannte.
Um es kurz zu machen, alle bösen Buben sind natürlich erledigt, das Hotel sieht aus wie nach einem Bombenanschlag, aber Hugo und Alice können das Hotel trotzdem unbehelligt verlassen. Die verletzte Anita nehmen sie gleich mit und verkriechen sich in einer Kirche. Hugo kann dann auch Anitas Wunde nähen, der Mann von Welt trägt ja immer alles dazu nötige bei sich. Hatte er vorher schon seinen schönen Körper in einem schwarzen, enganliegenden Unterhemd präsentiert, zieht er das dann endlich auch noch aus, das hat aber auch wirklich gestört.
Am nächsten Morgen ist Alice verschwunden, sie will ihren Vater treffen, und Hugo und Anita machen sich auf die Suche nach ihr, bevor sie von ihrer Mutter gefunden wird. Ja, und dann gibt es noch einige Schießereien und eine große Explosion, bis endlich Friede, Freude und Eierkuchen herrschen. Mehr ist dazu nicht zu sagen.
"Léon - Der Profi" hatte ich ja schon erwähnt, das scheint der Lieblingsfilm des Regisseurs Olivier Megaton zu sein, denn anders lässt sich das hier nicht erklären. Vieles ist davon übernommen worden, wenn auch ein wenig abgeändert. Der Plot ist aber fast derselbe. Was extrem nervt, sind unter anderem die Darstellungen der Guten und der Bösen, das sind fast alles Klischees bis zum Abwinken. Der einzige Grund, weshalb ich mir diesen Schrott bis zum Ende angeschaut habe, ist der wunderbare Jean-Marc Barr (Abteilung "Gute Darsteller, die sich in schlechte Filme verirren"), der diesen Schund noch einigermaßen erträglich macht. Ansonsten gilt "Finger weg".
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