Donnerstag, 12. August 2010

Was Liebe heißt

"Was Liebe heißt" - "Sa raison d' être" - ist ein französischer Film von Renaud Bertrand aus dem Jahr 2008.

Genauer gesagt handelt es sich hier um einen zweiteiligen Fernsehfilm, der eine Familiengeschichte in den Jahren von 1980 bis 2008 verfolgt. Zu einer Familienfeier im Jahr 1980 bringt Isabelle ihren neuen Freund Bruno mit nach Hause. Isabelle ist von ihrem Ex-Freund schwanger, was Bruno aber nicht stört. Isabelles Mutter Hélène ist mit dem "gewöhnlichen" Tischler Bruno als Freund ihrer Tochter nicht einverstanden. Trotzdem bleiben die beiden zusammen und Bruno kümmert sich liebevoll um Isabelles kleinen Sohn Jérémy. Als Isabelle zwei Jahre später auf tragische Weise bei einem Attentat stirbt, bei dem Bruno schwer verwundet wird, kümmern sich von da an Bruno und Nicolas, Isabelles schwuler Bruder, um das Kind. Nicolas hatte sich schnell in Bruno verliebt, aber dieser machte ihm nie Hoffnungen. Sie bilden aber eine gut funktionierende Zweckgemeinschaft.

Anfang der achtziger Jahre hielt Aids Einzug in das Leben der Menschen und viele Jahre wussten die meisten Leute nicht mit der Krankheit und den Kranken umzugehen. Im Freundeskreis von Nicolas häufen sich die Erkrankungen. Die Ärztin Nadia, die eine gute Freundin der Familie wurde, findet schließlich heraus, dass Bruno bei einer Bluttransfusion mit dem HIV-Virus infiziert wurde. Als das bekannt wird, verliert er seinen Job. Familie und Freunde sind aber immer eine Stütze für ihn und halten über die Jahre zusammen und kämpfen gemeinsam gegen Vorurteile.

Die gut 200 Minuten Film sind vollgepackt mit diversen Schicksalsschlägen, glücklichen und traurigen Momenten, aber niemals deprimierend oder hoffnungslos. Die Darsteller sind allesamt sehr glaubwürdig und exzellent in ihren Rollen. Der Film ist im Original mit Untertiteln zu sehen, wobei mich eine Szene etwas erheitert hat. Als Nicolas seinem kleinen "Sohn" Jérémy seinen Freund vorstellt sagt er "C'est mon amour", in der Übersetzung steht dann "Das ist mein Verliebter", ähem.

Der Film ist auf jeden Fall sehenswert, auch wenn ich die Geschichte hier nicht weiter im Detail erzählen will, das sollte sich jeder selbst anschauen. Toll gemacht und wundervoll gespielt, von mir deshalb eine klare Empfehlung.

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